Fahrradbox mit dem Handy mieten
Quelle: rp-online
NeussAm S-Bahnhof Neuss-Süd werden in einem Modellversuch Fahrradgaragen getestet. Der Zugang wird über eine App gesteuert. Damit ist auch ein Belegungsmanagement möglich.
Von Christoph Kleinau
Am S-Bahnhof Neuss-Süd testen die Stadt und die Mönchengladbacher Firma Paul Wollf in einem einjährigen Modellversuch eine neue Generation von Fahrradboxen: sicher, digital über das Smartphone zu steuern – und damit komfortabel.
Für die Herstellerfirma, die bislang mit Mülltonnenboxen oder Paketfachanlagen ihr Geld verdient, sind die „Bike & Ride-Anlagen“ ein neues Geschäftsfeld, wie Geschäftsführer Hanns Menzel berichtet. Der Stadt ermöglicht die Innovation eine Abkehr von dem System, Fahrradboxen jährlich an einzelne Nutzer zu vermieten. Denn das funktioniert nur bedingt, wie am S-Bahnhof ebenfalls zu sehen ist. Die meisten der dort schon vorhandenen Boxen stehen nämlich leer, weil die Mieter nach Ablauf der Vertragsdauer den Schlüssel nicht an die Stadt zurückgegeben haben.
Im November hatte die Verwaltung im Unterausschuss Mobilität angekündigt, die bestehenden Fahrradboxen modernisieren und mit einem flexiblen Zugangssystem ausstatten zu wollen. Das Pilotprojekt ist dazu ein erster Schritt. Bevor Christoph Hölters dem Unterausschuss am Mittwoch dazu Details darlegt, machte der Planungsdezernent am Montag mit Bürgermeister Reiner Breuer vor Ort den Praxistest. „Geht ganz simpel“, stellte Breuer fest, nachdem er sein Rad in einer der fünf einbruchssicheren Boxen verstaut hatte.
Der Zugang dazu wird über eine App gesteuert. Damit ist auch ein Belegungsmanagement möglich, berichtet Toni Weis von der Herstellerfirma. Das heißt nicht nur, dass jede Box flexibel zu mieten ist – von stundenweise bis monatlich –, sondern dass auch die tatsächliche Nutzung gemessen werden kann. Weil die Fahrradgarage modular aufgebaut ist, kann sie entsprechend erweitert oder reduziert werden. Zur Bezahlung sind unterschiedliche Möglichkeiten geplant, bis zum 15. April ist die Nutzung kostenlos.